Der Name ist Programm!
"Agenda" kommt aus dem Lateinischen und heißt soviel wie "was zu tun ist". Agenda 21 ist ein Handlungsauftrag für das 21. Jahrhundert und umschreibt, was wir tun müssen, um in diesem Jahrhundert angenehm zu leben und die Zukunft unserer Nachkommen zu sichern. Dabei geht es nicht alleine um den Umweltschutz. Vielmehr sind ökologische, soziale und wirtschaftliche Kriterien gleichwertig.
Wie ist die Idee der Agenda 21 entstanden?
1992 haben sich 178 Nationen auf dem bisher größten "Umweltgipfel" der Welt in Rio de Janeiro getroffen, weil erkannt wurde, dass nur ein gemeinsames Programm das ökologische, wirtschaftliche und soziale Gleichgewicht unserer Erde wiederherstellen und für das 21. Jahrhundert sichern kann. Daher wurde ein gemeinsames Aktions- und Handlungsprogramm entworfen, welches "Agenda 21" getauft wurde. Auf der Konferenz in Rio 1992 wurden alle Kommunen der Erde aufgefordert, dieses Handlungsprogramm umzusetzen und ihre Entwicklung in eine dauerhaft tragfähige Richtung zu lenken.
2012 jährte sich der sogenannte "Weltgipfel" von Rio de Janeiro zum 20. Mal und fand im Juni erneut in der Rio de Janeiro statt, mit dem Ziel der nachhaltigen Entwicklung neuen Schwung zu verleihen.
Was heißt "ökologisches, wirtschaftliches und soziales Gleichgewicht"?
Wie gesagt, Ziel der Agenda 21 ist das ökologische, wirtschaftliche und soziale Gleichgewicht: diese drei Teilziele sollen in einem ausgewogenen Verhältnis stehen. So einfach dieses Prinzip erscheint, so kompliziert ist jedoch die praktische Umsetzung. Die Schwierigkeit besteht darin, dass diese drei Bereiche mit ihren verschiedenen Zielsetzungen von verschiedenen Interessengruppen jeweils unterschiedlich beurteilt und gewichtet werden. Daher müssen die Akteure in jedem Agenda21-Projekt dieses Gleichgewicht im Konsens neu ausloten.
Was versteht man unter "Nachhaltigkeit"?
Das Gleichgewicht zwischen ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Aspekten bezeichnet man auch als Nachhaltigkeit. "Den Bedürfnissen der heutigen Generationen entsprechen, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen" - so definierte eine UN-Kommission unter Leitung der früheren norwegischen Ministerpräsidentin Gro Harlem Brundtland 1987 den Begriff Nachhaltigkeit, der seit dem Weltgipfel in Rio de Janeiro 1992 Karriere macht.