Für diese Rubrik liegen derzeit keine Adressen vor.
zurück zur Themenübersicht
Autor: Manuel Großkinsky, Greenpeace Karlsruhe
Durch die enorme Emission von Treibhausgasen, insbesondere CO2, treibt unsere Gesellschaft den Klimawandel immer weiter voran. Nicht zuletzt die extremen und vor allem sichtbaren Wetterereignisse belegen, dass der durch Kohlendioxid maßgeblich verursachte Klimawandel in vollem Gange ist. So wird mehr und mehr deutlich, dass eine Energiewende, also die Umstellung der Stromproduktion von fossilen Rohstoffen wie Kohle oder Öl hin zu regenerativen und weitgehend CO2-neutralen Energien wie Wind- bzw. Solarenergie oder Biomasse, erfolgen muss. Nicht erst seit den dramatischen Ereignissen rund um das Atomkraftwerk in Fukushima ist klar, dass die Atomkraft hierbei keine Alternative darstellt, da die Gefahren bei der Nutzung dieser Energieform klar überwiegen. Zudem ist keine Lösung in der Endlagerproblematik in Sicht und es ist unverantwortlich den kommenden Generationen den gefährlichen Müll zu hinterlassen.
Was kann man als Verbraucher tun?
Als Verbraucher hat man viele Möglichkeiten die Energiewende aktiv mitzugestalten. Seit 1998 ist es in Deutschland möglich, seinen Stromanbieter frei zu wählen. Der Strom aus der Steckdose bleibt dabei der gleiche. Der Unterschied ist nur, welcher Versorger den Strom ins Netz einspeisen darf. Sobald der Vertrag bei einem neuen Anbieter unterschrieben ist, kümmert dieser sich um alles Weitere. So einfach kann es sein. Der Wechsel zu einem Ökostromanbieter bringt für das Klima enorm viel. Immerhin kann ein durchschnittlicher 3 bis 4 Personenhaushalt dadurch rund 2,5 Tonnen CO2 im Jahr einsparen!
Worauf sollte man achten?
Der Markt mit Stromanbietern, die Ökostrom liefern, boomt geradezu. Das Angebot ist sehr unübersichtlich und es herrscht ein harter Preiskampf. Doch nicht jeder Anbieter, der „grünen“ Strom anbietet ist dabei zu empfehlen. Oft verbergen sich hinter diesen Firmen die vier großen Stromkonzerne (EnBW, Eon, RWE oder Vattenfall) die keineswegs für Ökostrom und saubere Energie stehen. Der angebotene Strom stammt oft größtenteils aus alten Wasserkraftwerken, die keinen wirklichen Mehrwert in der CO2 Bilanz erzeugen. Oder es handelt sich dabei um konventionellen (fossil) erzeugten Strom, der mithilfe von Zertifikaten (RECS) in grünen Strom umgewandelt wurde. Dieser Strom ist zwar technisch betrachtet CO2–neutral, jedoch investieren die oben angesprochenen Anbieter nicht oder nur wenig in den Ausbau von erneuerbaren Energien und sind auch nicht an dem Umbau des Stromnetzes interessiert, welcher aber grundlegend für die Energiewende ist. Weiterhin werden gerade auch durch die Zertifizierung des Stroms zu Ökostrom Großkraftwerke (Atom und Kohle) unterstützt, welche aber für den Ausbau der erneuerbaren Energien hinderlich sind.
Welche Anbieter sind zu empfehlen?
Wenn man die zuvor genannten Argumente zusammenfasst, sollte man bei der Auswahl des Anbieters zwei Kriterien beachten:
Unter Anwendung dieser Kriterien sind vier Stromanbieter zu empfehlen: LichtBlick, Naturstrom, Elektrizitätswerke Schönau und Greenpeace Energy. Auf deren Internetseiten kann der Anbieter eine Beitragsberechnung vornehmen. Oftmals stellt sich dabei heraus, dass man mit gutem Gewissen sogar noch Geld sparen kann. Wer lokal bleiben möchte, kann sich zudem auf der Internetseite der Stadtwerke Karlsruhe informieren. Die dort angebotenen Ökostromtarife erfüllen jedoch nicht die oben genannten Kriterien, da mit der EnBW ein Stromkonzern an den Stadtwerken Karlsruhe beteiligt ist, der Atom- und Kohlekraftwerke betreibt.
Fazit des Artikels ist, dass man mit wenigen Schritten und unter Beachtung weniger Kriterien die persönliche Energiewende im Haushalt vollziehen kann, um somit die Zukunft der Energieversorgung in die eigene Hand zu nehmen.
Konsumführer