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Der Konsumführer enthält Hintergründe zur Textilindustrie, einen Konsumratgeber, eine Übersicht mit Produktsiegeln und Läden in Karlsruhe, die Kleidung aus fairem Handel führen sowie Tipps zum Online-Kauf von fairer Kleidung.
Autorin: Ingeborg Pujiula, APDW e.V.
Am 24. April 2013 stürzte ein Fabrikkomplex in Bangladesh, das Rana Plaza, ein. 1.127 Menschen wurden getötet und 2.438, zum Teil sehr schwer, verletzt. Der Unfall ist der schwerste Fabrikunfall in der Geschichte Bangladeshs und steht beispielhaft für die entsetzlichen Arbeitsbedingungen, unter denen viele Menschen in unserer globalisierten Arbeitswelt leiden. Wir alle sollten diesen Unfall zum Anlass nehmen, um uns genauer mit den Arbeitsbedingungen in der weltweiten Textilindustrie auseinanderzusetzen und nach Alternativen zu Textilen aus unfairer Produktion zu suchen.
Risiken der konventionellen Textilherstellung
Wenn wir genauer in unseren Kleiderschrank schauen, stellen wir fest: Die meisten unserer Lieblingskleiderstücke sind aus Baumwolle. Die Naturfaser hat einen guten Ruf. Sie gilt als natürlich, weich, hautfreundlich und pflegeleicht. Was jedoch nur die wenigsten wissen: Baumwolle ist eine der intensivsten Anbaukulturen weltweit. Für den Anbau der Baumwolle zur Herstellung nur einer Jeans werden bis zu 8.000 Liter Wasser verbraucht. Um die Pflanze vor Schädlingsbefall zu schützen, kommt noch ein starker Pestizideinsatz hinzu. Wegen mangelnder Schulung im Umgang mit den Giften sterben jedes Jahr ca. 20.000 Menschen an Pestizidvergiftungen.
Der konventionelle Baumwollanbau birgt jedoch nicht nur ökologische Risiken, sondern hat auch soziale Folgen: Für Aussaat und Ernte werden häufig Kinder zum Arbeiten eingesetzt, da sie für die Arbeitgeber billiger sind als Erwachsene. Die Kinder leben häufig in Schuldknechtschaft und müssen die Darlehen ihrer Eltern mit abarbeiten. Bei der Arbeit auf dem Feld sind Kinder oft psychischer, physischer und sexueller Gewalt ausgesetzt und haben keinen Zugang zur Bildung.
Außerdem werden 90% unserer Kleidung in Niedriglohnregionen wie Südostasien oder Mittelamerika zusammengenäht – zumeist in Handarbeit. In den Konfektionierungsbetrieben arbeiten hauptsächlich junge Frauen und Mädchen. Sie kommen aus ländlichen Gebieten in die industriellen Ballungszentren, weil sie – wegen der schlechten Bildungschancen für Frauen auf dem Land – keine andere Arbeit bekommen. In der Textilkonfektionierung ist die Ausbeutungsgefahr besonders hoch. Der Druck, der innerhalb der textilen Kette herrscht, wird direkt an die Arbeiterinnen weitergegeben. Die Arbeitsbedingungen sind oft miserabel. Eine 84-Stunden-Woche ohne freien Tag und ohne Pausen, unbezahlte Überstunden, Unterschreitung von Mindestlöhnen, Unterdrückung bzw. Verbot gewerkschaftlicher Organisierung und weitere gravierende Arbeits- und Menschenrechtsverletzungen bei der Arbeit sind keine Ausnahme.
Worauf sollte man beim Kauf von fairgehandelten Textilien achten?
Woran lässt sich Kleidung erkennen, die nicht unter solch unmenschlichen Arbeitsbedingungen entstanden ist, die also fair und ökologisch sinnvoll hergestellt wurde? Es gibt zwar eine Reihe Siegel, die auf soziale und ökologische Kriterien bei der Produktion hinweisen. Aber nur wenige sind wirklich transparent und ausreichend in ihren Bedingungen. Bei den überzeugendsten Siegeln handelt es sich derzeit um Gots, Fairtrade, Fair Wear Foundation und IVN Best.
Der „Global Organic Textile Standard“ (GOTS) garantiert die Einhaltung hoher ökologischer Standards und mindestens die Einhaltung der ILO-Kernarbeitsnormen entlang der gesamten textilen Kette. Der Schwerpunkt des GOTS liegt auf dem ökologischen Aspekt.
Die „Fair Wear Foundation“ ist eine Non-Profit-Initiative. Hier können unter anderem Textilunternehmen Mitglied werden, die nachweislich entlang der gesamten Lieferkette öko-soziale Standards einhalten.
„Fairtrade certified organic“ garantiert die Einhaltung der öko-sozialen Fairtrade-Standards beim Baumwollanbau.
„IVN Best“ garantiert die zurzeit höchsten erreichbaren ökologischen Standards in der Textilbranche und steht auch für soziale Kriterien wie existenzsichernde Löhne, die über die Einhaltung der ILO-Kernarbeitsnormen hinausgehen.