Fünf Karlsruher Haushalte erproben ganz praktisch, wie sich viele kleine klimafreundliche Veränderungen im Alltag umsetzen lassen - und wie es ihnen damit geht. In Form einer Wette mit der Stadt Karlsruhe wollen sie innerhalb eines Jahres ihre persönliche Klimabilanz verbessern. Am 15. Oktober 2012 hat das Wettjahr begonnen.
Jeder Haushalt ist anders. Gemeinsam spiegeln sie ein breites Spektrum an typischen Karlsruher Wohnsituationen wider. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer...
• leben zu zweit, in Wohngemeinschaft oder in Familien mit Kindern.
• wohnen in der Innenstadt oder in den äußeren Stadtteilen.
• haben eine Wohnung zur Miete oder ein eigenen Haus.
• verfügen über Gebäudestandards vom unsanierten Altbau bis zum gut gedämmten Heim mit Solarkollektoranlage.
• heizen mit Öl, Gas und vereinzelt sogar mit Strom.
Zur Vorbereitung für die Wetten haben alle selbst geprüft und entschieden, wo und in welchem Umfang sie Energie einsparen möchten und können. Logisch, dass jeder Haushalt seine ganz eigenen Antworten gefunden hat. Jede Wette ist anders - das macht die Sache so spannend. Einen Wetteinsatz gibt es natürlich auch - für den Fall, dass eine Wette dann doch nicht gewonnen werden kann. Dafür konnten die Haushalte sich Unterstützung durch einen Wettpaten suchen.
Hier sind die Wetten...
Drei Studenten leben in einer Drei-Zimmer-Altbauwohnung in der Südstadt. Das Mietshaus ist unsaniert. Eines der Zimmer, Bad und Küche lassen sich nur über Elektroheizgeräte mehr oder weniger gut erwärmen. Notgedrungen hoch ist der Stromverbrauch. Doch die WG-Bewohner machen jetzt Ernst beim Energiesparen:
Wir wetten, dass wir im Wettjahr 15 % der Energie für Strom und Wärme einsparen können! Das wäre dann mit rund 1.400 Kilowattstunden [kWh] schon ganz schön viel!
Falls wir die Wette nicht gewinnen, werden wir bei einer Veranstaltung an der Karlsruher Uni (KIT Campus Süd) unsere Erfahrungen im Wettjahr präsentieren und zur Diskussion stellen. Interessierte Hochschulgruppen sind dann herzlich eingeladen, sich an der Veranstaltung zu beteiligen!
Herr und Frau Straub leben allein im eigenen Haus am Stadtrand. Beide haben ihr Haus in den vergangenen Jahren berufsbedingt über längere Zeiträume nicht bewohnt. Das wird sich nun ändern. Trotzdem soll der Stromverbrauch nicht ansteigen. Und das Ehepaar geht noch einen Schritt weiter: Wir wetten, dass wir im Wettjahr 5 % der Energie für Strom einsparen können! Außerdem wollen wir uns im Wettjahr verstärkt mit klimafreundlicher Ernährung beschäftigen.
Falls wir die Wette nicht gewinnen, unterstützen wir unsere Wettpatin, die Karlsruher Initiative "Tischlein deck dich" bei der Organisation einer Veranstaltung zur klimafreundlichen, gesunden Ernährung.
Die Familie lebt mit zwei Söhnen im eigenen Haus. Vor einigen Jahren haben sie es schon rundum gut gedämmt und verbrauchen dadurch jetzt fast 40% weniger Heizenergie. Auch der Stromverbrauch ist bereits unterdurchschnittlich. Was hat sich die Familie denn da noch vorgenommen? Wir wetten, dass wir im Wettjahr 10 % der Energie für Strom und Wärme einsparen können! Das sind dann rund 1.600 kWh. Im Wettjahr wollen wir auch unseren Wasserverbrauch senken, öfter mal das Auto stehen lassen und uns klimafreundlicher ernähren.
Falls wir die Wette nicht gewinnen, organisieren wir mit unseren Wettpaten, dem kreativen Team vom WERKRAUM Karlsruhe e. V. eine Theateraktion an der Viktor-von-Scheffel-Schule Karlsruhe. Das Thema wird dann natürlich mit dem Klimaschutz zu tun haben. Ihr dürft gespannt sein!
Die Falk-Jordans leben mit Tochter und Sohn im eigenen Haus aus den 50er Jahren. In mehr als drei Jahren haben sie es mit viel Eigeneinsatz komplett energetisch saniert - bis hin zur Solarkollektoranlage auf dem Süddach. Jetzt hat die Familie ganz gezielt nach Stand-By-Verlusten und anderen unnötigen Stromverbräuchen im eigenen Haushalt gesucht und noch einiges an Einsparpotenzialen aufgedeckt: Wir wetten, dass wir im Wettjahr 10 % der Energie für Strom und Wärme einsparen können! Das sind dann rund 1.500 kWh. Zusätzlich haben wir uns für das Wettjahr vorgenommen, im Alltag öfter aufs Auto zu verzichten. Vielleicht wird ja sogar der Familienurlaub autofrei.
Falls wir die Wette nicht gewinnen, führen wir gemeinsam mit unserem Wettpaten Professor Gunther Krieg einen Aktionstag an der Werner-von-Siemens-Schule durch. Im Mittelpunkt stehen dann die Themen Recycling und Energie! Denn Professor Krieg arbeitet mit seinem Forschungs- und Entwicklungsteam von UNISENSOR unter anderem am hochwertigen Recycling von PET-Kunststoffen aus Getränkeflaschen. 80% an Erdöl und 65% der Herstellungsenergie spart sein Verfahren ein, mit dem jährlich bereits rund 1 Mio. Tonnen Kunststoff recycelt wer-den. 2012 ging der Innovationspreis der TechnologieRegion Karlsruhe NEO 2012 an UNISENSOR.
Die Familie bewohnt mit zwei Töchtern eine Altbauwohnung in der Innenstadt. Der Heizwärmeverbrauch in den letzten Jahren ist gemessen am unsanierten Zustand des Gebäudes bereits recht niedrig. Gering ist auch der Stromverbrauch von unter 250 kWh pro Person im Mittel der letzten Jahre. Dennoch möchte die Familie ihn im Wettjahr nochmals deutlich senken: Wir wetten, dass wir im Wettjahr 20 % der Energie für Strom und 10% der Wärmeenergie einsparen können! Das ergibt dann insgesamt rund 620 kWh. Zusätzlich arbeiten wir bereits an einem klima-freundlichen Lebensstil ohne Auto und kaufen bewusst saisonale Lebensmittel aus regionalen Quellen.
Unser Wettpate ist Martin Wacker, der nicht nur Kabarettist, KSC-Stadionsprecher und vieles mehr ist, sondern auch Geschäftsführer von DAS FEST. Falls wir die Wette nicht gewinnen, überlegen wir uns mit ihm gemeinsm eine Aktion im Umfeld von DAS FEST. Eine klimafreundliche natürlich - passend zum GREENER FEST.