Autorin: Julia Schnurr, Greenpeace Karlsruhe
Das Problem mit der Gentechnik
Anders als bei konventioneller Züchtung werden im Gentechniklabor Eingriffe in das Erbgut des Zellkerns von Pflanzen vorgenommen, die die Grenzen des auf natürlichem Wege Möglichen überwinden. Es werden beispielsweise Gene aus Bakterien und Viren in das Erbgut von Pflanzen eingebaut. Die Pflanzen produzieren ihr eigenes Insektengift oder werden unempfindlich gegenüber Unkrautvernichtungsmitteln. Die Regulierung und Funktion von Genen ist komplex und nur ansatzweise verstanden. So können bei der Genmanipulation unerwartete Effekte und Nebenwirkungen nicht ausgeschlossen werden. Einmal in die Umwelt freigesetzt, ist die Ausbreitung von Gen-Pflanzen nicht mehr kontrollierbar. Etwa durch Pollenflug oder Insekten gelangt das veränderte Erbgut in herkömmliche Pflanzen. Wenn sich Gen-Pflanzen erst den Weg in Lebensmittel gebahnt haben, gibt es für Bauern und Verbraucher keine Wahlfreiheit mehr. In genmanipulierten Lebensmitteln können Eiweiße, die Allergien auslösen, oder neue Giftstoffe entstehen. Langzeitstudien zu Risiken von Gen-Food gibt es nicht.
So erkennen Sie gentechnisch veränderte Produkte
Weil Gen-Pflanzen im Essen abgelehnt werden, gibt es in Deutschland heute kaum einen Hersteller, der Lebensmittel mit Zutaten aus Gen-Pflanzen produziert. Diese müssten auf dem Etikett unter den Inhaltsstoffen gekennzeichnet sein. Die Kennzeichnungsvorschrift hat jedoch Lücken. Ein Großteil der weltweit angebauten gentechnisch veränderten Pflanzen wird zu Tierfutter verarbeitet. Produkte wie Fleisch, Milch und Eier von Tieren, die Gen-Pflanzen gefressen haben, müssen jedoch nicht gekennzeichnet werden.
Der Greenpeace-Ratgeber „Essen ohne Gentechnik“ schließt diese Lücke im Gesetz. Er begleitet Sie sicher durch den Supermarkt. Schnell und übersichtlich erfahren Sie, welche Firmen bei der Herstellung tierischer Produkte wie Fleisch, Milch oder Eier auf Gen-Pflanzen im Futter verzichten und welche Unternehmen sich besonders hartnäckig weigern, Gen-Pflanzen im Futtertrog auszuschließen. Die aktuellste Ausgabe des Ratgebers finden Sie zum Herunterladen auf der Webseite von Greenpeace Deutschland.
Bio - die beste Wahl
Gentechnik in Lebensmitteln oder im Tierfutter sind in der ökologischen Landwirtschaft tabu. Strenge Kriterien und Kontrollen gewährleisten Produkte, die gesund sind und eine naturnahe Landwirtschaft fordern. Sie können ökologisch erzeugte Produkte leicht an dem neuen einheitlichen EU-Biosiegel erkennen. Eine große Auswahl finden Sie in allen Naturkostläden und Reformhäusern.
Weitere Informationen finden Sie in unserem Greenpeace-Ratgeber.