Autorin: Julia Schnurr, Greenpeace Karlsruhe
Warum sind Pestizide gefährlich?
Insektizide, Herbizide und Fungizide sollen unerwünschte Insekten, Wildkräuter oder Pilzbefall in Schach halten. Doch Pestizide sind giftig, und das nicht immer nur für die Zielorganismen. Manche Substanzen schädigen ganze Ökosysteme. Der Pestizideinsatz der vergangenen 50 Jahre hat die Artenvielfalt in Europa bereits um die Hälfte verringert. Manche Pestizide können Allergien auslösen, andere haben fruchtbarkeits- oder erbgutschädigende, einige auch krebserzeugende Eigenschaften. Manche Pestizide können – wie einige Plastikweichmacher – das Hormonsystem schädigen.
Pestizide vermeiden – aber wie?
Dies sollten Sie beim Einkauf und der Zubereitung von Obst und Gemüse beachten:
1. Kaufen Sie Bioware
Obst und Gemüse aus biologischem Anbau ist nahezu uneingeschränkt empfehlenswert. Im Bio-Anbau werden nur wenige Pflanzenschutzmittel zugelassen – die Wirkstoffe sind Naturstoffe. Diese sind deutlich weniger gesundheitsschädigend als die chemisch-synthetischen Pestizide aus der konventionellen Landwirtschaft. Staatliche Lebensmitteltests und Analysen von Greenpeace zeigen, dass Obst und Gemüse unter Vorgaben des Bioanbaus nahezu ohne Pestizidrückstände produziert werden können.
2. Achten Sie auf Fruchtsorte und Herkunftsland
In Deutschland verkauftes Obst und Gemüse wird zu ungefähr 70 Prozent importiert. Je nach Herkunftsland werden die Früchte mit unterschiedlich vielen Pestiziden behandelt. Kaufen Sie Obst und Gemüse möglichst saisonal und aus der Region.
3. Beachten Sie den Zeitpunkt der Ernte
Viele konventionelle Obst- und Gemüsesorten, beispielsweise Paprika oder Tomaten, enthalten am Anfang der Ernteperiode mehr Pestizide als ein paar Wochen später. Der Grund dafür ist, dass je nach Witterung mehr oder weniger Wirkstoffe gespritzt werden, um die Reifung zu beschleunigen.
4. Spülen Sie Obst und Gemüse unter lauwarmem, fließendem Wasser
Damit lässt sich zumindest ein Teil der Pestizide beseitigen. Waschen Sie sich nach dem Schälen von Zitrusfrüchten, Bananen und Mangos die Hände. Die Schadstoffe aus der Schale können sonst leicht mitverzehrt werden. Bei Kohlsorten oder Salaten empfiehlt es sich, die äußeren Blätter zu entfernen.
Weitere Informationen finden Sie in unserem Greenpeace-Ratgeber.